Schätzungsweise etwas mehr als drei Dutzend Fans von Borussia Mönchengladbach sahen am Sonntag Nachmittag, wie der BSC Hastedt trotz einer kämpferisch guten Leistung gegen den ATS Buntentor knapp mit 1:2 verlor. Der Besuch vom Niederrhein bescherte dem Jakobsberg eine der schönsten Atmosphären der vergangenen Jahre.

Das Personal

Hastedts Trainer Dennis Boss konnte wieder auf die Dienste von Torwart Pascal Jalloh, Stürmer Dennis „Tommek“ Thomas (beide wieder genesen nach einer COVID19-Erkrankung) und Verteidiger Djibril Mballo (Schulterverletzung) setzen, alle drei rückten ebenso direkt in die Startelf wie der aus privaten Gründen zuletzt abwesende Abwehrspieler Hendrik Rupieper. Dafür nahmen Torwart Filip Wazny und Abwehrspieler Direnc Aslan auf der Bank Platz, Defensivmann Seran Ceylan und Mittelfeldmotor Roy Kanagarajah waren nicht im Kader. Die restlichen sieben Startpositionen waren identisch zu jenen bei der 0:6-Niederlage beim Habenhauser FV am vorangegangenen Wochenende. Neben Wazny und Aslan saßen auf der Bank jedoch nur noch Khalid Fatih, Dajwar Almoustafa und Siraj Khalil, sodass Trainer Dennis Boss insgesamt mit einem nur 16-köpfigen Kader auskommen musste. Der Rest des Kadern fehlte an jenem Sonntag Nachmittag leider aus diversen gesundheitlichen (Mittelfeldmann Tobias Pröttel fehlt weiterhin wegen eines Kreuzbandrisses, außerdem zog sich Stürmer Obinna Kenneth Ojukwu beim Abschlusstraining am Freitagabend eine Fußprellung zu), beruflichen und/oder privaten Gründen.

Das Spiel

Nicht nur das Wetter meinte es gut mit dem BSC Hastedt, sondern auch der Spielplan der Bundesliga: am Vorabend absolvierte die Borussia aus Mönchengladbach, Hastedts DFB-Pokal-Gast im Sommer 2018, ihr Auswärtsspiel beim großen grün-weißen Nachbarn SV Werder Bremen, was mehr als drei Dutzend Fans der Fohlen zum (durch den Feiertag am Montag begünstigten) Anlass nahmen um ihren Aufenthalt in Bremen um einen Tag zu verlängern um auch dem BSC Hastedt einen Besuch abzustatten. So kam es dass fast so etwas ähnliches wie Bundesliga-Atmosphäre am kleinen Jakobsberg herrschte, denn während des gesamten Spiels ließen es sich unsere Freunde aus Mönchengladbach nicht nehmen den BSC Hastedt lautstark zu unterstützen. Nach dem Spiel kommentierte Hastedts Vorstandsmitglied Carsten Scheuchzer das mit den Worten: „Ich hatte am Jakobsberg schon lange nicht mehr so eine Gänsehaut!“ Unmittelbar vor dem Anpfiff kam es dann noch zu einem, zugegebenermaßen geplanten und von Schiedsrichter Lennart Wolff genehmigten, Platzsturm, als sich die Mannschaft zusammen mit allen Gladbacher Anhängern auf dem Platz zu einem gemeinsamen Erinnerungsfoto versammelten (dieses Foto werden wir im Laufe der kommenden Woche noch auf unseren Kanälen auf Facebook, Instagram und Twitter veröffentlichen; wer das Foto per E-Mail haben möchte meldet sich bitte unter thilo.huntemueller@bremer-sc.de).

Rein sportlich betrachtet begann die Begegnung aus Hastedter Sicht wenig erfreulich. Bereits in der 14. Minute gingen die rot-weißen Gäste vom ATS Buntentor durch ihren Mannschaftskapitän Artur Raffelsiefen mit 0:1 in Führung. Zuvor hatte Buntentor verletzungsbedingt bereits auswechseln müssen, Mirko Leppek kam für den angeschlagenen Abdelbasset Boudjerda in die Partie (9. Minute). Doch auch Leppek war keine lange Einsatzzeit vergönnt, bereits 18 Minuten nach seiner Einwechslung musste er durch Victor Tarwo ersetzt werden (27. Minute). Kurz danach nahm auch der BSC Hastedt bereits seinen ersten Spielertausch vor: Dajwar Almoustafa kam für Djibril Mballo aufs Feld (28. Minute), für Letzteren war es der erste Einsatz seit er sich am 11. September beim Auswärtsspiel in Weyhe die Schulter ausgekugelt hatte. Hastedts Defensive hatte immer noch große Probleme die Offensivwellen der Gäste abzuwehren, was in der 29. Minute im 0:2 durch Lucca Heineke mündete. Bei der Mannschaft von BSC-Trainer Dennis Boss wuchs offenbar die Frustration und es sammelte sich Wut im Bauch an. In der 38. Minute setzte sich Offensivkraft Jeremy Pacholski regelwidrig gegen einen Gästestürmer durch. Schiedsrichter Lennart Wolff hatte die Pfeife nach dem nun logischen Foul-Pfiff noch am Mund, als Hastedts Kapitän Semin Memedi den soeben gefoulten Gästeakteur nach einem 20-Meter-Anlauf umschubste. Die Konsequenz: Geld fürs Foul für Pacholski und glatt rot wegen Tätlichkeit für Semin Memedi, Hastedts erste glatt rote Karte seit dem 1. Mai 2022 (damals nach groben Foulspiel für Ensa Jarju bei einem 0:3 gegen die SG Aumund-Vegesack). Die restlichen 52 Minuten musste der BSC also in Unterzahl bestreiten, was aber erstaunlich gut gelang. Scheinbar durch den Platzverweis angestachelt gelang es den Platzherren von nun an immer besser, die Angriffe des ATS Buntentor im Schach zu halten, nicht zuletzt auch durch mehrere starke Paraden von Hastedts Torwart Pascal Jalloh – was die anwesenden Gladbacher Fans jedes Mal mit frenetischen „Yann Sommer“-Rufen honorierten; aus deren Mund eine große Auszeichnung.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Buntentors Trainer Paulo Pereira seinen nächsten Wechsel vor, Sulakshan Raveendranathan kam für Max Kleine ins Spiel. Aber auch diese Maßnahme konnte nicht verhindern dass der BSC Hastedt von nun an immer besser ins Spiel fand und ATS-Keeper Finn Wilke immer stärker unter Druck setzte. In der 52. Minute platzte dann endlich der Knoten: Abwehrmann Hendrik Rupieper zirkelte einen langen Ball auf Stürmer Dennis „Tommek“ Thomas, der den Ball knapp an Wilke vorbei zum 1:2 ins Tor grätschte – was er mit einer blutigen Knieschramme bezahlte, die ihn aber zum Glück nicht am Weiterspielen hinderte. Buntentor kam nun immer seltener in die Nähe des Hastedter Strafraums, während der BSC in Person von Dennis Thomas, Jerem Pacholski, Kevin Walker und Suan Memedi nach zahlreiche Chancen für den BSC Hastedt herausspielten. Pereira sah zunehmend die Gefahr dass die schon sicher geglaubten drei Punkte ins Nichts verdunsten und brachte daher neues Personal: Brito Ruano Airam Tanausu und Omar Fofana ersetzten Simon Wolbert und Marcel Manasse (61. Minute). Trotzdem stieg der Druck der nun energisch kämpfenden Hastedter weiter, was Buntentors Victor Tarwo in der 79. Minute nur noch regelwidrig abwehren konnte, womit er sich die zweite und zugleich letzte gelbe Karte in diesem ansonsten angenehm fairen Landesligaspiel einhandelte. Hastedts Trainer Dennis Boss wollte seine Mannschaft in der Schlussphase mit frischen Kräften unterstützen und brachte Khalid Fathi und Direnc Aslan für Cheikh Gueye und Dajwar Almoustafa (88. Minute). Für Letzteren war es bereits das zweite Mal in dieser Saison dass er in ein- und demselben Spiel erst ein- und später wieder ausgewechselt wurde. Doch am Ende sollte es selbst nichts helfen dass sogar Torwart Pascal Jalloh bei einem Eckball mit nach vorne eilte, es blieb bis zum Schlusspfiff beim 1:2.

Fazit & Ausblick

Aufgrund der kämpferischen Leistung hätte der BSC Hastedt in dieser Partie mindestens einen Punkt verdient gehabt, so blieb es leider beim saison- und wettbewerbsübergreifend 14. Pflichtspiel hintereinander ohne Sieg. Noch viel wichtiger als der verlorene Punkt gegen Buntentor wird für den BSC Hastedt jedoch die nächste Aufgabe in der Landesliga: am Sonntag, den 9. Oktober 2022 ist der BSC Hastedt ab 14:00 Uhr beim TSV Osterholz-Tenever zu Gast, einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Das ursprünglich für den 16. Oktober angesetzte anschließende Heimspiel gegen den SC Borgfeld wurde auf den 1. November (20:00 Uhr) verlegt, sodass es für den BSC Hastedt danach erst wieder am 30. Oktober mit einem weiteren Auswärtsspiel beim TSV Wulsdorf weiter geht, dem einzigen Gastspiel des BSC Hastedt in Bremerhaven in dieser Saison.

Statistiken

Tore:
0:1 Artur Raffelsiefen (29. Minute, 4. Saisontor, Vorarbeit unbekannt), 0:2 Lucca Heineke (29′, 7., unbekannt), 1:2 Dennis Thomas (52′, 3., Hendrik Rupieper).

Personal BSC Hastedt:
Eingesetzte Spieler: Pascal Jalloh – Cheikh Gueye (88′ Direnc Aslan), Lamin Jallow, Djibril Mballo (28′ Dajwar Almoustafa, 88′ Khalid Fathi), Hendrik Rupieper – Semin Memedi ©, Suan Memedi, Jeremy Pacholski, Kevin Pfeiffer – Dennis Thomas, Kevin Walker.
Nicht eingesetzte Reservespieler: Filip Wazny (Torwart), Siraj Khalil.
Teamoffizielle: Dennis Boss (Trainer), Michael Grupka (Trainerassistent), Manfred Feuerriegel (Mannschaftsverantwortlicher), Benjamin Kollmann (Betreuer).

Personal ATS Buntentor:
Eingesetzte Spieler: Finn Wilke – Jakob Wessel, Max Kleine (46′ Sulakshan Raveendranathan), Abdelbasset Boudjerda (9′ Mirko Leppek, 27′ Victor Tarwo), Benjamin Brandes, Simon Wolbert (61′ Brito Ruano Airam Tanausu), Benjamin Chery, Simon Alves Martins, Marcel Manasse (61′ Omar Fofana), Lucca Heineke, Artur Raffelsiefen ©.
Nicht eingesetzte Reservespieler: keine.
Teamoffizielle: Paulo Pereira (Trainer, Mannschaftsverantwortlicher), Olaf Otremba (Trainerassistent), Michael Simon (Torwarttrainer), Detlef Castens (Betreuer), Jürgen Kollek (Offizieller).

Schiedsrichter-Team:
Schiedsrichter: Lennart Wolff (Bremer SV).
Schiedsrichter-Assistenten: Vincent-Benedict Wagener (Bremer SV), Ben Deitmer (TV Bremen-Walle 1875).

Strafen:
Gelbe Karten: Jeremy Pacholski (38. Minute, Foulspiel, 1. gelbe Karte in dieser Saison) – Victor Tarwo (79′, Foulspiel, 3.).
Gelb-rote Karten: keine.
Rote Karte: Semin Memedi (38′, Tätlichkeit, 1., Dauer der Sperre noch offen).

Danksagungen

Der BSC Hastedt möchte sich herzlich bei allen Freunden aus dem Fanlager von Borussia Mönchengladbach für Ihren Besuch bedanken. Ihr habt diesen Landesligaspieltag für uns zu etwas ganz besonderen gemacht! Ihr alle seid jederzeit bei uns wieder herzlich willkommen!

Ferner möchten wir uns bei Schiedsrichter Lennart Wolff dafür bedanken dass er uns genehmigt hat unmittelbar vor Anpfiff das gemeinsame Erinnerungsfoto von Mannschaft und Fans auf dem Platz zu machen. Danke diesbezüglich auch an unsere Gäste vom ATS Buntentor für Ihre Geduld. Das Foto werden wir im Laufe der kommenden Woche auf unseren Kanälen auf Facebook, Instagram und Twitter veröffentlichen. Wer das Foto per E-Mail haben möchte meldet sich bitte unter thilo.huntemueller@bremer-sc.de.

Zu guter Letzt auch noch ein großes Dankeschön an unseren ehrenamtlichen Fotografen Hauke Schwiering, der an jenem Nachmittag über 2.000 Aufnahmen angefertigt hat. Die besten davon werden wir Euch im Laufe der nächsten Tage natürlich noch zeigen.

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