Mit dem 2:2 gegen den TSV Hasenbüren hat der BSC Hastedt seinen ersten Landesliga-Punkt eingefahren. In einem Spiel, das zeitweise frappierende Ähnlichkeit mit einer Schulhofbolzerei hatte, war Hastedt vor allem in der letzten halben Stunde sogar deutlich näher am Siegtreffer als die Gäste aus Seehausen.

Das Personal

Im Vergleich zur 1:6-Niederlage am vorangegangenen Wochenende beim FC Huchting hat Trainer Dennis Boss seine Startelf auf drei Positionen verändert: Direnc Aslan und Lamin Jallow waren nicht mehr im Kader, Roy Kanagarajah erlebte den Anpfiff von der Bank aus. Dafür spielten Seran Ceylan, Hendrik Rupieper und Dennis Thomas von Beginn an, für Rupieper war es der erste Pflichtspieleinsatz für den BSC Hastedt.

Auf der Bank waren neben Kanagarajah mit Siraj Khalil, Djibril Mballo und Lamin Darboe drei weitere neue Gesichter zu finden, die in Huchting noch nicht dabei waren. Dafür machten Dennis Thomas (Startelf), Ibrahim Nkrumah Boakye (Urlaub), Fullo Jallow (nicht nominiert) und David Walter (beruflich verhindert) ihre Sitzplätze frei.

Der Spielverlauf

Die erste Halbzeit am sonnengefluteten Jakobsberg begann fahrig und war durch viele Ballverluste auf beiden Seiten geprägt. Den ersten Torschuss der Begegnung platzierte Hasenbürens Dennis Ahrens schon in der zweiten Minute. Nach einer knappen Viertelstunde kassierte Hastedt einen äußerst unglücklichen, weil eigentlich vermeidbaren Gegentreffer: auf eine schlechte verteidigte Ecke der Gäste folgte direkt ein weiterer Eckstoß, der von Nikolas Fischer scharf aufs Tor gebracht wurde. Dort knallte der Ball gegen Hastedts Verteidiger Seran Ceylan, der nur noch hilflos mit ansehen konnte wie der Ball von ihm ins eigene Tor rauschte (14. Minute). Doch Hastedt zeigte ein anderes Gesicht als noch in der Vorsaison, lautstark gab die Truppe einander zu verstehen dass man hier auf keinen Fall aufgeben werde. Nur drei Minuten später kamen die Platzherren durch Dennis „Tommek“ Thomas zur Gelegenheit den Spielstand postwenden wieder auszugleichen, doch dieses Mal blieben die Bemühungen noch erfolglos. Da lief es in der 26. Minute schon besser: Kevin Walker gelang es den Ball von der linken Seite in die Mitte zu bugsieren, wo Jeremy Pacholski sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 1:1-Ausgleich traf. Nach wie vor war es eine Begegnung, die weniger „munter“ zu nennen war, sondern schon fast eher „chaotisch“. Die rund 150 Zuschauer am Jakobsberg bekamen bemerkenswert viele Abspielfehler beziehungsweise Fehlpässe zu sehen, auf beiden Seiten wirkte die Spielaufbau nur mäßig strukturiert. Dem TSV Hasenbüren gelang es gegen Ende des ersten Durchgangs etwas besser mit diesen Bedingungen fertig zu werden und ging durch Nikolas Fischer wieder in Führung (43. Minute).

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte kam der BSC Hastedt unverändert aus der Kabine, der TSV Hasenbüren brachte Joel Acquah für Lukas Müller. Hastedt kam nun etwas besser in die Partie, zudem gingen beide Teams von nun an etwas rustikaler zu Werke. Das bekam unter anderem Hastedts Suan Memedi zu spüren, der in der 53. Minute für ein Foul und diverse anschließende verbale „Verbesserungsvorschläge“ in Richtung des Schiedsrichters die erste gelbe Karte des Spiels verpasst bekam. Da zu befürchten war dass Suan Memedis Redebedarf noch nicht vollständig befriedigt war nahm Trainer Dennis Boss den Mittelfeldmann gemeinsam mit Kevin Pfeiffer lieber vom Feld (55. Minute). Das Duo wurde von Roy Kanagarajah und Dajwar Almoustafa ersetzt, wodurch das Hastedter Spiel sofort neue Offensivimpulse bekam. Semin Memedi, der Bruder des kurz zuvor ausgewechselten Gelbsünders, zirkelte die Kugel in der 60. Minute auf Sturmpanzer Dennis Thomas, der mit einem äußerst sehenswerten Distanzschuss zum 2:2-Ausgleich traf. Die Qualität des Spiels insgesamt nahm in der Folge weiter ab, wobei der BSC Hastedt jedoch den dominanten Part übernahm und noch zahlreiche Torchancen generierte, so beispielsweise durch Dennis Thomas (81. und 82. Minute), Cheikh Gueye (88. Minute) oder Kevin Walker (88. und 90. Minute). Kevin Walker war es auch, der nach einem Foul in der 74. Minute die zweite und zugleich letzte gelbe Karte des Spiels bekam. Der TSV Hasenbüren stemmte sich wacker gegen den drohenden Punktverlust, unter anderem Finn Meineken (71. Minute), Dennis Ahrens (81. Minute) und Nikolas Fischer (83. Minute) hatten Gelegenheiten zum Torerfolg auf den Fuß. Um doch noch die Oberhand zu gewinnen schickten beide Trainer neues Personal aufs Feld. Bei Hastedt kam zunächst Siraj Khalil zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den BSC, er ersetzte den erst 22 Minuten zuvor eingewechselten jedoch angeschlagenen Almoustafa (77. Minute). Später brachte Boss noch Khalid Fathi für den ausgepowerten Thomas und Djibril Mballo (ebenfalls Pflichtspielpremiere für Hastedt) kam für Osman Ali Khalaf (beide 83. Minute). Hasenbürens Trainer Andreas Sticklies wechselte in der Schlussphase des Spiels dreimal: erst kam Joshua Möhlenhoff für Nils Sören Preuße (71. Minute), anschließend Jan Grunwald für Mannschaftskapitän York Meineken (80. Minute) und schlussendlich Malte Lenz für Nikolas Fischer (87. Minute). All diese Wechsel änderten jedoch nichts mehr am Ergebnis von 2:2.

Es war letzten Endes ein gerechtes Unentschieden, da beide Teams keinen guten Fußball gezeigt haben. Hasenbürens Co-Trainer Rolf Dubiel ließ lautstark verlauten, beide Mannschaften hätten sich auf Kreisliga B-Niveau bewegt, was Hastedts Sportdirektor Manfred Feuerriegel (ehemaliger langjähriger Hasenbüren-Trainer, unter ihm war der TSV Hasenbüren von der Bezirks- in die Landesliga aufgestiegen) angesichts der starken Hastedter Schlussphase augenzwinkernd mit „Dann waren wir aber Kreisliga A!“ kommentierte.

Mit diesem Unentschieden endet für den BSC Hastedt eine saison- und wettbewerbsübergreifende Serie von zuletzt acht Pflichtspiel-Niederlagen in Folge, die mit Abstand längste Pfleitenserie in der Geschichte des BSC Hastedt. Eine andere Negativ-Serie hält allerdings noch an: dieses 2:2 war das 17. Pflichtspiel hintereinander, in dem der BSC Hastedt mindestens einen Gegentreffer kassierte. Das letzte „zu Null“-Spiel datiert vom 23. Februar 2022, ein 1:0-Auswärtssieg beim TuS Komet Arsten. Von den 18 Spielern, die damals im Hastedter Kader waren, ist heute nur noch ein einziger im Verein: Cheikh Gueye (und der saß damals nur auf der Bank und kam nicht zum Einsatz).

Ausblick

Für den BSC Hastedt geht es in der Landesliga am Sonntag, den 11. September 2022 weiter, dann ist die Boss-Elf ab 15:00 Uhr zu Gast beim SC Weyhe. Keine 48 Stunden später folgt dann schon das Zweitrundenspiel im Lotto-Pokal, wenn am Dienstag (13. September) ab 19:30 Uhr der FC Huchting am Jakobsberg zu Gast ist. Das nächste Landesliga-Heimspiel folgt dann am Sonntag den 18. September um 15:00 Uhr gegen den 1. FC Burg.

Statistik

Bremer Sport-Club e.V. Hastedt – TSV Hasenbüren von 1911 e.V. … 2:2 (1:2)

Tore: 0:1 Seran Ceylan (14′, Eigentor, Nikolas Fischer), 1:1 Jeremy Pacholski (26′, Kevin Walker), 1:2 Nikolas Fischer (43′), 2:2 Dennis Thomas (60′, Semin Memedi).

BSC Hastedt:

Eingesetzte Spieler: Filip Wazny – Osman Ali Khalaf (83′ Djibril Mballo), Seran Ceylan, Cheikh Gueye, Semin Memedi ©, Hendrik Rupieper – Suan Memedi (55′ Dajwar Almoustafa, 77′ Siraj Khalil), Kevin Pfeiffer (55′ Roy Kanagarajah) – Jeremy Pacholski, Dennis Thomas (83′ Khalid Fathi), Kevin Walker.
Nicht eingesetzte Reservespieler: Lamin Darboe, Obinna Kenneth Ojukwu.
Teamoffizielle: Dennis Boss (Trainer), Michael Grupka (Trainerassistent), Benjamin Kollmann (Betreuer), Manfred Feuerriegel (Mannschaftsverantworlticher).

TSV Hasenbüren:

Eingesetzte Spieler: Adrian Stumper – Max Haacke, Patrick Heinemann, Christoph Koch, York Meineken © (80′ Jan Grunwald), Nils Sören Preuße (71′ Joshua Möhlenhoff), Gerrit Rosenbaum – Nikolas Fischer (87′ Malte Lenz), Finn Meineken – Dennis Ahrens, Lukas Müller (46′ Joel Acquah).
Nicht eingesetzte Reservespieler: John Hendrik Martens.
Teamoffizielle: Andreas Sticklies (Trainer), Rolf Dubiel (Trainerassistent, Mannschaftsverantwortlicher), Sarah Dubiel (Betreuerin), Jan Schmidt (Zeugwart).

Schiedsrichter:

Schiedsrichter: Dr. Jianfeng Cui (Brinkumer SV). – Assistenten: Nuh Ömer Dokcan (TuRa Bremen), Felix von Cölln (TuS Schwachhausen).
Gelbe Karten: Suan Memedi (53. Minute, 1. gelbe Karte in dieser Saison), Kevin Walker (74′, 1.).

Sonstige Statistiken:

BSC Hastedt – TSV Hasenbüren
Abseitspositionen: 4:4
Begangene Fouls: 7:9
Torschüsse: 13:12
Ecken: 4:6

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